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Katharina Reiß: Textbestimmung und Übersetzungsmethode. Entwurf einer Texttypologie

2022-12-20 10:29| 来源: 网络整理| 查看: 265

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Katharina Reiß - ein Leben für die Übersetzungswissenschaft

3. Katharina Reiß’ Bemühungen um eine effiziente Texttypologie 3.1 Grundlagen der von Katharina Reiß angestellten Überlegungen 3.2 Der Entwurf einer Texttypologie nach Katharina Reiß 3.2.1 Der inhaltsbetonte Text: Bestimmungsmerkmale und Übersetzungsmethode 3.2.2 Der formbetonte Text: Bestimmungsmerkmale und Übersetzungsmethode 3.2.3 Der effektbetonte Text: Bestimmungsmerkmale und Übersetzungsmethode 3.2.4 Der subsidiäre Text: Bestimmungsmerkmale und Übersetzungmethode

4. Ein kurzer Ausblick auf das weitere Wirken von Katharina Reiß

5. Schlusswort

6. Bibliographie

Katharina Reiß: Textbestimmung und Übersetzungsmethode. Entwurf einer Texttypologie

1. Einleitung

Da Übersetzung im weitesten Sinne „Wiedergabe eines Textes in einer anderen Sprache“1 bedeutet, geht es dem Übersetzungswissenschaftler natürlich in erster Linie um den Text, da dieser „die primäre Translationseinheit“2 darstellt.

Der Begriff „Text“ wird in unterschiedlichster Weise definiert und umschließt eine Vielzahl sprachlicher Äußerungen, weswegen immer wieder Anstrengungen angestellt worden sind, diese Vielfalt zu klassifizieren.

In dieser Arbeit soll nun erwähnt werden, welche besondere Rolle Katharina Reiß bei der wissenschaftlichen Erarbeitung von tauglichen Einteilungsprinzipien spielt, von welchen Grundlagen die bekannte Übersetzungswissenschaftlerin ausgegangen ist, wie sie ihre persönliche Theorie davon abgeleitet und in welchem Umfang sie schließlich ihre ersten Einsichten und Erkenntnisse in späteren Jahren ergänzt und modifiziert hat.

2. Katharina Reiß - ein Leben für die Übersetzungswissenschaft

Katharina Reiß (geboren 1922) gilt im deutschen und auch im nichtdeutschen Sprachraum als Pionier auf dem Gebiet der Übersetzungswissenschaft.

Ihre Laufbahn beginnt am Dolmetscherinstitut der Universität Heidelberg. Dort leitet sie dann auch die spanische Abteilung des Instituts.

1970 wird Katharina Reiß an das romanische Seminar der Universität Würzburg berufen. 1974 wird sie in Mainz mit ihrer Untersuchung zum „operativen Texttyp“ habilitiert.

Katharina Reiß übersetzt zahlreiche literarische Texte wie z.B. Erzählungen und Kurzgeschichten, aber auch Romane und José Ortega y Gasset’s Werk „Elend und Glanz der Übersetzung“. Außerdem veröffentlicht sie viele Forschungsarbeiten. Es liegen etwa 90 Publikationen von ihr vor.

1969 erscheint ihr Aufsatz „Textbestimmung und Übersetzungsmethode.

Entwurf einer Texttypologie“, welcher als Grundlage dieser Arbeit dient.

Es folgen unter anderen 1974 „Das Problem der Textklassifikation in angewandt-linguistischer Sicht“, 1976 „Texttyp und Übersetzungsmethode. Der operative Text“ und 1978 „Anwendbarkeit der Texttypologie mit besonderer Berücksichtigung der Sachprosa“. 1984 veröffentlicht sie mit einem ihrer Schüler das Buch „Grundlegung einer allgemeinen Translationstheorie“. Außerdem gibt sie an vielen angesehenen Universitäten Europas Gastvorlesungen.

Die bekannte Übersetzungswissenschaftlerin ist in ihren zahlreichen Publikationen und in ihrer praktischen wie theoretischen Übersetzungstätigkeit davon ausgegangen, dass Übersetzer mit Texten auf eine ganz spezifische Art umgehen sollten. Ihre Ansichten über die Funktion von Texten in der Übersetzungsarbeit haben sich im Laufe der Jahre immer mehr durchgesetzt.3 Einer ihrer wichtigsten Artikel über die Bedeutung von Texten in der Übersetzungswissenschaft ist „Textbestimmung und Übersetzungsmethode“. Es handelt sich hierbei, wie sie selbst feststellt, um einen „Entwurf einer Texttypologie“.

3. Katharina Reiß’ Bemühungen um eine effiziente Texttypologie 3.1 Grundlagen der von Katharina Rei ß angestellten Ü berlegungen

Katharina Reiß blickt in ihren Ausführungen kurz in die Vergangenheit zurück und erwähnt die Unterscheidung zwischen pragmatischem und literarischem Übersetzen, welche Friedrich Schleiermacher - und zwar ihrer Meinung nach zurecht - bereits 1813 in seiner Abhandlung „Ueber die verschiedenen Methoden des Uebersezens“ vorgenommen hat, wobei der Begriff „pragmatisch“ sich mit dem Begriff „inhaltsbezogen“ deckt.4 Was Katharina Reiß allerdings nicht kritiklos annehmen kann, ist die Tatsache, dass bis dahin fast ausschließlich dem literarischen Übersetzen entsprechendes Augenmerk verliehen worden ist, während das pragmatische Übersetzen als „ein mechanisches Geschäft, welches bei mäßiger Kenntniß beider Sprachen jeder verrichten kann“5, gegolten hat.6 Katharina Reiß meint, dass die Einteilung in diese zwei Gruppen nicht ausreicht, sondern dass vielmehr beide Gruppen noch genauer unterteilt werden können. Bei den bis dahin angestellten Versuchen, Texte genauer zu differenzieren, erkennt Katharina Reiß „eine eigenartige Konzeptionslosigkeit“7. Trotzdem erweist sich jedesmal, dass

- unterschiedliche Textarten auch unterschiedliche Übersetzungskriterien mit sich bringen - bei den bisherigen Einteilungen kein durchgehendes Prinzip für die Isolierung der einzelnen Texttypen festzustellen ist - für ein adäquates Übersetzen eine präzise Einteilung von Texten vonnöten wäre.

Katharina Reiß ist der Ansicht, dass jeder Übersetzungsarbeit eine Textanalyse vorangehen sollte. Allen Texten ist gemeinsam, dass sie mit dem Mittel der Sprache zustande kommen. Also muss als erstes herausgefunden werden, welche Funktion die Sprache im jeweiligen Text hat.8

Bei der Entwicklung ihrer Theorie geht Katharina Reiß außerdem von der wissenschaftlichen Arbeit des Psychologen Karl Bühler aus, der in den dreißiger Jahren in seiner „Sprachtheorie“ bei der Untersuchung von Sprachzeichen drei Funktionen unterschieden hat, nämlich die Funktion der Darstellung, die Funktion des Ausdrucks und die Funktion des Appells.

Wer Gegenstände und Sachverhalte sprachlich festlegt, Erkenntnisse beschreibt oder Probleme sachlich erörtert, bedient sich der Darstellungsfunktion der Sprache. Wer Gefühle, Empfindungen, emotionale Bewegtheit wiedergibt, macht von der Ausdrucksfunktion der Sprache Gebrauch. Wer auf das Verhalten anderer einwirken, ihr Wollen, Denken und Fühlen beeinflussen will, verwendet die Sprache in ihrer Appellfunktion.9

Je nach Text überwiegt eine dieser drei Sprachfunktionen. Außerdem ist innerhalb eines Textes nicht unbedingt nur eine dieser Funktionen (dominant) vorhanden. Es gibt eine Reihe von Überschneidungen der einzelnen Funktionen innerhalb eines Textes, also auch Mischtypen.10

[...]

1 Habicht, Werner/Lange, Wolf-Dieter (Hrsg): Der Literaturbrockhaus. 3. Band. F.A. Brockhaus. Mannheim. 1988. S. 565

2 Reiß, Katharina/Vermeer Hans J.: Grundlegung einer allgemeinen Translationstheorie. Max Niemeyer Verlag. Tübingen. 1984. S. 30

3 Vgl. Holz-Mänttäri, Justa/Nord, Christiane (Hrsg.): Traducere Navem. Festschrift für Katharina Reiß zum 70. Geburtstag. Universitätsbibliothek Tampere. Tampere-Finnland. 1993. S. 1-11

4 Vgl. Schleiermacher, Friedrich: Üeber die verschiedenen Methoden des Uebersezens“. In: Störig, H.J.(Hrsg.): Das Problem des Übersetzens. Stuttgart. 1963. S. 38 - 45

5 ebd.S.42

6 Vgl. Reiß, Katharina: Textbestimmung und Übersetzungsmethode. Entwurf einer Texttypologie. In: Ruperto-Carola. Zeitschrift der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg. XX. Jahrgang. Band 46. 1969. S. 69

7 ebd. S. 69 und vgl. Wilss, Wolfram (Hrsg.): Wege der Forschung. Band 535. In: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1981. S. 76

8 Vgl. Reiß, Katharina: Textbestimmung und Übersetzungsmethode. Entwurf einer Texttypologie. In: Ruperto-Carola. Zeitschrift der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg. XX. Jahrgang. Band 46. 1969. S. 69

9 Vgl. Stadler, Hermann (Hrsg.): Deutsch. Verstehen-Sprechen-Schreiben. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main. 1973. S. 141

10 Vgl. Reiß, Katharina: Textbestimmung und Übersetzungsmethode. Entwurf einer Texttypologie. In: Ruperto-Carola. Zeitschrift der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg. XX. Jahrgang. Band 46.1969. S. 69



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